Bereits vor zwei Jahren sprach sich eine überwältigende Mehrheit der Schüler:innen mit einer Unterschriftenaktion dafür aus, „Schule mit Courage / Schule ohne Rassismus“ zu werden. Dieses Jahr konnte sich die Schülervertretung (SV) endlich an die Arbeit machen und organisierte mit bemerkenswerter Unterstützung der Schulleitung, Lehrer- und Schülerschaft eine Projektwoche sowie ein Schulfest mit dem Ziel, Teil eines bundesweiten Netzwerks zu werden, das aktiv jeder Form von Diskriminierung entgegentritt.
Die Projektwoche
Unter dem Motto „Wir zeigen Gesicht“ beschäftigten sich Schüler:innen vom 13. – 15. Juni mit dem Thema „Rassismus erkennen und aktiv werden gegen Diskriminierung“. Dabei herausgekommen sind kreative und nachhaltige Projekte und Lernprodukte, die auf dem Schulfest ausgestellt und erfahrbar gemacht wurden.
Das Schulfest und die Verleihung des Siegels „Schule mit Courage“
Am 17. Juni war es endlich so weit: Die Schulleiterin, Antje Kost, eröffnete das Schulfest mit einer feierlichen Rede, in der sie hervorhob, dass „Wertschätzung, Toleranz und der gegenseitige respektvolle Umgang“ schon immer in den Wertvorstellungen des FLBs verankert gewesen seien. Sie appellierte, diese Werte auch weiterhin zu leben und nicht wegzuschauen, wenn jemand diskriminiert oder ausgegrenzt werde. Auch Keith Hamaimbo, der Koordinator von „Schule mit Courage“, erinnerte in seiner Rede daran, dass die Auszeichnung zur „Courage-Schule“ „keine Ehrung, sondern eine Hausaufgabe“ sei. Schließlich übergab er der Schulleiterin und der SV das Siegel, das nun über dem Eingang des A-Gebäudes hängt. Das letzte Wort hatte Hilal Mese, die gerade ihren Abschluss am FLB gemacht hatte: Hilal Mese schilderte eindrücklich, wie sie selbst schon außerhalb der Schule Rassismus und Vorurteilen ausgesetzt war. Sie forderte ihre Zuhörer:innen auf, voneinander zu lernen und sich aufeinander einzulassen, um Vorurteile abzubauen.
Mit dieser Message und einem lauten Applaus verteilten sich die Besucher:innen des Fests auf dem Schulgelände. Die meisten strömten zunächst zu den Essensständen, wo die Internationalen Klassen kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt anboten. Der Kölner Spielecircus sorgte mit Workshops zu Jonglage, Balancieren und Fakirkunst für Spiel und Spaß. In der Aula konnten die Gäste eine Ausstellung besuchen, in der selbstgedrehte Kurzfilme und Podcasts liefen und Plakate und Informationsmaterialien rund um das Thema „Rassismus und Diskriminierung“ zu sehen waren. Außerdem durften die Schüler:innen „Gesicht zeigen gegen Rassismus“, indem sie Fotos von sich mit einer Fotobox machten. Die Bilder schmücken nun die Wand vor der Aula. Auf einer „No-Blame-Wall“ hielten einige ihre Erfahrungen mit Diskriminierung und Ausgrenzung fest. Die Bandbreite der Erfahrungen war groß: Sie reichte von rassistischen Anfeindungen über Mobbing bis hin zu Entwürdigung in der Corona-Pandemie. Jede/r hat sein Päckchen zu tragen. Das wurde hier deutlich. Und damit verbunden ist ein klarer Auftrag an unsere Schule: Courage zu zeigen gegen jede Form von Ausgrenzung und Diskriminierung.
Hier geht es zum Bericht des Generalanzeigers.