Tourismuskaufleute

Möchten Sie Urlaub und Reisen zu Ihrem Beruf machen? Dann machen Sie eine Ausbildung als Tourismuskaufmann/-kauffrau!
Tourismuskaufleute sind sehr kunden- und serviceorientiert. Neben einem fundierten Fachwissen in den Bereichen Reiseveranstaltung, Kreuzfahrten, Flug, Deutsche Bahn, Busreisen und Fährpassagen verfügen sie über sehr gute Zielgebietskenntnisse in den Hauptreiseregionen weltweit. Ihre Zielgebietskenntnisse vertiefen sie nicht nur theoretisch, sondern auch regelmäßig auf Inforeisen in den Urlaubsgebieten vor Ort.
Tourismuskaufleute verfolgen aktuelle Entwicklungen in der Touristikbranche und informieren sich über neue Produktangebote und Destinationen. Ihre hohe Kommunikationsfähigkeit und ihre soziale Kompetenz ermöglichen ihnen eine optimale, auf die individuellen Bedürfnisse der Privat- und Geschäftsreisekunden ausgelegte, kompetente Beratung. Damit wird sowohl eine große Kundenzufriedenheit und –bindung als auch eine Sicherung des langfristigen Erfolgs des Unternehmens sichergestellt. Tourismuskaufleute haben häufig überdurchschnittlich viele Urlaubstage und erhalten auch auf ihren Privatreisen Ermäßigungen von den Leistungsträgern und Reiseveranstaltern.
Der Beruf der Tourismuskauffrau / des Tourismuskaufmanns ist so umfassend und vielseitig wie die unterschiedlichen Touristikunternehmen, die diese Ausbildung anbieten. Wir unterrichten an unserem Berufskolleg Auszubildende von kleinen und mittelständischen touristischen Reisebüros, von Geschäftsreisebüros, Reiseveranstaltern und Kultur- und Austauschorganisationen.

Die Ausbildung kann grundsätzlich im Reisebüro (Reisevermittlung), bei einem Reiseveranstalter sowie einer Kultur- und Austauschorganisation (Reiseveranstaltung) oder in einem Geschäftsreisebüro (Business Travel) erfolgen:

Beispielhafte Tätigkeiten im Reisebüro
  • herausfinden, wie der Privatkunde sich seinen Urlaub vorstellt (Bedarfsermittlung)
  • den Kunden über mögliche Zielgebiete beraten
  • studieren der Kataloge und der Online-Informationen zur Auswahl einer geeigneten Pauschalreise und Ermittlung von Vakanzen mit Hilfe des Computers
  • dem Kunden ein überzeugendes Angebot machen
  • die Buchung der Pauschalreise mit Hilfe des Computers vornehmen
  • dem Kunden Versicherungen, Mietwagen und andere Zusatzleistungen anbieten
  • die Bezahlung der Reise abwickeln
  • Betreuung des Kunden vor, während und nach der Reise sichern
  • gleiches gilt auch für den Verkauf von Einzelleistungen, z.B. nur Flug, Hotel etc.
Beispielhafte Tätigkeiten beim Reiseveranstalter
  • Hauptaufgabe ist die Erstellung von eigenen Pauschalangeboten, darin enthalten sind:
    • das Anfragen und Einkaufen von Leistungsträgern (Unterkunft, Beförderung, Aktivitäten vor Ort, Mietwagen etc.)
    • Kalkulation der Preise
    • Ablaufpläne für die Reisen zusammenstellen
    • Kataloge / Reiseausschreibungen erstellen
  • auf die verschiedenen Zielgruppen eingehen (d.h. den Markt beobachten und feststellen, was von den Kunden gerade gewünscht wird)
  • aktives Marketing betreiben (Werbung, Direktmarketing, Online-Marketing, Social-Media-Marketing etc.)
  • Buchhaltung
Beispielhafte Tätigkeiten im Geschäftsreisebüro
  • die Reisewünsche (Ziel, Datum, Uhrzeit, Verkehrsmittel, Unterbringung) des Geschäftsreisekunden entgegennehmen
  • überprüfen, ob die Reisewünsche mit den im Unternehmen des Geschäftsreisenden (Firmenkunde) vereinbarten Reiserichtlinien vereinbar sind
  • sich mit Hilfe des im PC gespeicherten Kundenprofils über spezielle Wünsche des Reisenden, z.B. zum Sitzplatz oder zum Essen, informieren
  • dem Kunden Angebote für Flugverbindungen, Flugpreise, Unterbringung etc. unterbreiten
  • die Buchung der ausgewählten Verkehrsmittel / Unterbringung mit Hilfe des Computers vornehmen
  • den Kunden über Einreisebestimmungen und Sicherheitshinweise informieren
  • die Bezahlung der Reise mit dem Unternehmen abwickeln
  • Betreuung des Kunden vor, während und nach der Reise

Weitere Hinweise diesen unterschiedlichen Einsatzbereichen (Wahlqualifikationen) sowie eine vergleichende Gegenüberstellung und weitere Hinweise zum Anforderungsprofil an Tourismuskaufleute finden Sie hier.

Was benötige ich, um im Bildungsgang aufgenommen zu werden?

Für die Ausbildung zur Tourismuskauffrau / zum Tourismuskaufmann benötigen Sie einen gültigen Ausbildungsvertrag.

Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe bevorzugen jedoch oft Bewerber und Bewerberinnen mit Hochschul- bzw. Fachhochschulreife oder zumindest einem Mittleren Bildungsabschluss.

Die Dauer der Ausbildung beträgt 3 Jahre (beim Vorliegen besonderer Leistungen kann die Ausbildung ggf. auf 2,5 Jahre oder sogar 2 Jahre verkürzt werden).

Sie möchten einen Auszubildenden bzw. eine Auszubildende anmelden? Hier finden Sie das Anmeldeformular.

Welche beruflichen Perspektiven bietet mir ein Abschluss als Tourismuskaufmann/-frau?

Dieser vielseitige und abwechslungsreiche Beruf bietet gute Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Der in den Medien vielfach zitierte Fachkräftemangel in der Tourismusbrache führt dazu, dass i.d.R. alle unsere Auszubildenden nach der Ausbildung in ein Beschäftigungsverhältnis eintreten. Fremdsprachenkundigen stehen hier alle Chancen auf dem weltweiten Arbeitsmarkt offen. Die Vielseitigkeit des Berufes führt zudem zu ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten nach der Ausbildung. So können Tourismuskaufleute beispielsweise in Reisebüros, bei Reiseveranstaltern, in Firmendiensten (Geschäftsreisebüros), bei Kultur- und Austauschorganisationen, in den Reisestellen großer Unternehmen oder in Destination Management Companies (Incoming Agenturen) arbeiten.

Mit dem Abschluss der Berufsausbildung und mit einer Durchschnittsnote von 3,0 im Berufsabschlusszeugnis und nachgewiesenen Englischkenntnissen erwerben Sie mit dem Berufsabschluss gleichzeitig den Mittleren Schulabschluss, mit einer Durchschnittsnote von 2,5 sogar zusätzlich die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung kann man sich natürlich auch noch weiterbilden, so zum Beispiel zum/r Tourismusfachwirt(in) (IHK) oder zum/r staatlich geprüften Betriebwirt/-in Schwerpunkt Touristik. Viele unserer Auszubildenden mit Hochschul- oder Fachhochschulzugangsberechtigung schließen auch ein Bachelor- oder Masterstudium (Tourismus oder Allgemeine Betriebswirtschaftslehre) an.

Welche fachlichen Inhalte erwarten mich in der Berufsschule und wie werde ich bewertet?

Der berufsbezogene Unterricht umfasst die Fächer Geschäftsprozesse im Tourismus (GP), Steuerung und Kontrolle (SUK), Wirtschafts- und Sozialprozesse (WSP) sowie Englisch (Eng). Die Inhalte dieser Fächer umfassen folgende Bereiche:

• Die eigene Rolle im Unternehmen selbstverantwortlich mitgestalten
• Arbeitsplatz einrichten und Abläufe organisieren
• Rahmenbedingungen touristischer Dienstleistungen analysieren
• Verkaufsgespräche zielorientiert führen
• Geschäftsprozesse erfassen, analysieren und erfolgsorientiert steuern
• Veranstalterreisen vermitteln
• Reiseleistungen für Privat- und Geschäftsreisende vermitteln und organisieren
• Eigenveranstaltungen entwickeln, vermarkten und auswerten
• Den Jahresabschluss vorbereiten und auswerten
• Unternehmerisches Handeln mitgestalten
• Projekte planen, durchführen
• Datenverarbeitung
• Fremdsprachliche Kommunikation in berufsbezogenen Situationen

Zusätzlich werden folgende berufsübergreifende Fächer unterrichtet:

• Deutsch/Kommunikation
• Religionslehre
• Politik/Gesellschaftslehre

Genauere Information zu den Inhalten der einzelnen Fächer finden Sie unter „Downloads“ im Lehrplan sowie in der Ausbildungsordnung. Hinweise zur Leistungsbewertung finden Sie ebenfalls unter „Downloads“.

Wie unterstützen wir unsere Ausbildungsbetriebe?

Schwerpunkt unseres Bildungsgangs ist eine möglichst praxisorientierte Umsetzung des Lehrplans, die an den Bedürfnissen unserer Ausbilder orientiert ist. Dieses Ziel erreichen wir zum einen durch sehr gut qualifizierte Lehrkräfte (unsere Fachkundelehrer haben alle selbst eine Ausbildung im Bereich Tourismus absolviert), zum anderen durch eine enge Zusammenarbeit mit unseren Ausbildern. Durch regelmäßige Treffen von Ausbildern und Lehrern im AusBildungsforum Tourismus gelingt es uns, im Unterricht auf die vielfältigen Bedürfnisse und Wünsche unserer unterschiedlichen Ausbildungsbetriebe einzugehen. Dabei erhalten wir aktive Unterstützung von unseren Betrieben, z.B. durch Expertenbefragungen, Gastvorträge oder Feedback bei der Simulation von Verkaufsgesprächen im Unterricht.

Wir schätzen das Engagement und die Kooperationsbereitschaft unserer Ausbildungsbetriebe sehr und unterstützen durch die Koordination der Ausbildungsintiative Tourismus unsere Betriebe bei der Suche nach geeigneten Bewerbern für freie Ausbildungsplätze.

Downloads
Interessante Links

Wer ist meine Ansprechpartnerin im Bildungsgang?

OStR'in K. Mischke
(Bildungsgangleiterin)