Duales Studium Plus
Das Duale Studium plus ist eine in dieser Form einzigartige Lernortkooperation zwischen der FOM, Hochschule für Oekonomie & Management und dem Friedrich-List-Berufskolleg in Bonn.
Im Rahmen des Dualen Studiums gibt es eine Vielzahl von Modellen, die oft nur einen Bildungsabschluss beinhalten und eine geringe Betriebsbindung besitzen.
Bei unserem Modell „Duales Studium plus“ erfolgt neben dem Hochschulstudium eine anerkannte Berufsausbildung, so dass Sie eine echte Doppelqualifizierung absolvieren und jede Woche (mindestens) 3 Tage in ihrem Ausbildungsbetrieb anwesend sind.
Zur Zeit wird an unserer Schule die Kombination aus
- Berufsabschluss Industriekauffrau/-mann und
- Hochschulgrad Bachelor of Arts in „Business Administration“ angeboten.
Dabei legen Sie nach 2,5 Jahren die Berufsabschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer ab und erreichen in einem weiteren Jahr (d.h. nach insgesamt 7 Semestern) den Studienabschluss.
Die Besonderheit unserer Kooperation liegt darin, dass Sie solche Module (Vorlesungen) des Hochschulstudiums, die sich weitgehend mit Inhalten der Berufsausbildung decken, schon im Rahmen des Berufsschulbesuches absolvieren und die entsprechenden Prüfungen bei Ihren jeweiligen Fachlehrern ablegen. Dadurch reduziert sich die Doppelbelastung spürbar. Die Fachlehrer des Berufsschulunterrichts besitzen deshalb auch die Lehrerlaubnis der Hochschule.
Berufsschulunterricht und Vorlesungen sind so verzahnt, dass sich die Bildungsinhalte so weit wie möglich überschneiden. Die Azubistudenten sind dabei in einer 2,5jährigen Berufsschulklasse mit angehenden Industriekaufleuten integriert und erhalten dort an zwei Berufsschultagen ca. 10- 11 Schulstunden gemeinsamen Fachunterricht.
Daneben wird für alle Schüler ein Wahlbereich (z. B. für den Erwerb von Sprachzertifikaten) im Umfang von 2 Wochenstunden angeboten. Für die Dualen Studenten besteht dieser Wahlbereich aus einem obligatorischen Modulseminar, welches den regulären Berufsschulunterricht ergänzt und auf die Modulklausur des jeweiligen Semesters vorbereitet.
Im Folgenden gibt es einen kleinen Überblick, welche Module in welchem Semster am FLB durchgeführt werden. Die vom Studienverlaufsplan abweichende Semsterangaben resultieren aus den vorgegebenen Abläufen der Ausbildungsordnung des Ausbildungsberufes „Industriekauffrau-/-mann.
Hinweis: Im Rahmen des Wahlmoduls wird am FLB der Unterricht in Business English angeboten
Durch die Abstimmung der Studieninhalte mit der didaktischen Jahresplanung des Bildungsganges ist eine berufsbezogene und berufsübergreifende Lernkompetenzförderung gewährleistet.
Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf finden Sie beim Bildungsgang Industriekaufleute.
Weitere Informationen zum Studiengang Administration in Bonn finden Sie unter Management.
Voraussetzungen für die Teilnahme am Dualen Studium plus sind
- eine gültige Hochschulzugangsberechtigung (Abitur oder volle Fachhochschulreife, allein der schulische Teil der FHR berechtigt noch nicht zum Studium)
- eine Einschreibung bei der FOM in Studiengang „Business Administration“
- ein Ausbildungsverhältnis zur Industriekauffrau/zum Industriekaufmann mit 2,5 jähriger Dauer
- eine Anmeldung zum Berufsschulbesuch am FLB unter Hinweis auf das „Duale Studium plus“
Sinnvoll, aber keine zwingende Voraussetzung ist der Abschluss eines Zusatzvertrages mit dem Ausbildungsbetrieb, der die evtl. Kostenbeteiligung für das Studium, die Freistellung zu Prüfungen und den arbeitsrechtlichen Status nach Abschluss der Berufsausbildung (und vor Abschluss des Studiums) regelt.
Ohne entsprechende Regelungen wird der Studienteil auf rein privater Basis durchgeführt, was auch zu zeitlichen Konflikten mit geplanten betrieblichen Ausbildungsmaßnahmen führen kann (z. B. wenn eine überregionale Bildungsstätte/ ein entfernterer Betriebseinsatz vorgesehen ist). Deshalb ist auch in Fällen, in denen die Studienkosten nicht vom Betrieb mitgetragen werden, eine entsprechende Vereinbarung anzuraten.
Durch das Kooperationsmodell „Duales Studium plus“ bieten wir allen teilnehmenden Azubistudenten
- zwei anerkannte Bildungsabschlüsse
- wohnortnahe Qualifizierung
- eine feste Ausbildungsvergütung
- die Arbeit in Kleingruppen (bei Modulseminaren)
- eine ständige Betriebspräsens, die Übernahmechancen festigt
- einen auf berufsbegleitendes Studium spezialisierten Bildungspartner
- eine berufliche Qualifikation auch im Falle des Studienabbruches
Die FOM ist eine gemeinnützige GmbH, erhebt zur Durchführung des Studiums kostendeckende Studiengebühren. Die jeweilige Höhe ist dem Internetauftritt zu entnehmen, liegt aber deutlich unter derjenigen anderer privater Hochschulen.
Das Friedrich-List-Berufskolleg erhebt als staatlicher Bildungsträger keine Gebühren, weder für den regulären Berufsschulbesuch noch für die Modulseminare im Wahlbereich.
Der Berufsabschluss (IHK) als Industriekauffrau/-kaufmann qualifiziert für das gesamte Spektrum kaufmännischer Handlungsfelder. Industriekaufleute steuern betriebliche Prozesse unter betriebswirtschaftlichen Aspekten: Im Finanzbereich kümmern sie sich z.B. um Kosten- und Leistungsrechnungen, im Vertrieb erarbeiten sie Angebote und führen Verkaufsverhandlungen, in der Produktion zeichnen sie verantwortlich für Prozess- und Produktionsabläufe. Im Personalwesen wählen sie neue Mitarbeiter aus, erstellen Personalstatistiken oder kümmern sich um Lohnabrechnungen. Aufgrund der Ausbildungsbreite werden Industriekaufleute auch gerne in verwandten Branchen und (nach entsprechender Erfahrung und Weiterbildung) als Führungskräfte eingesetzt.
Der Studienabschluss als Bachelor of Arts/Business Administration ist ebenfalls als Allround-Ausbildung, hier allerdings auf wissenschaftlichem Niveau, ausgelegt. Die Schwerpunkte des Studiengangs liegen in der Vermittlung von betriebs- und volkswirtschaftlichen Kenntnissen, wirtschaftsrechtlichem Fachwissen sowie wissenschaftlichen Methoden. Wirtschaftspsychologische Grundlagen und Fragestellungen zu Moral und Ethik in Unternehmen runden Ihr generalistisches Profil ab.Im Laufe des Studiums lassen sich hier spezielle Interessengebiete durch Wahlmodule wie Finanzmanagement, Projektmanagement, Trendforschung, Gesprächsführung u.s.w. vertiefen und auf das gewünschte spätere Einsatzfeld zuschneiden.
Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die Möglichkeit, nach der Verleihung des Bachelor-Grades ein Master-Studium aufzunehmen, welches eine noch stärkere wissenschaftliche Orientierung mit sich bringt und Karrierechancen im höheren Staatsdienst, in Verbänden und wissenschaftlichen Instituten sowie die Möglichkeit einer Promotion eröffnet.